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Opel Speedster
Kapitel I
Zahlen & Fakten
Entwicklungsgeschichte und Produktionsverlauf

Im Jahre 1998 erhielt die Firma Lotus Cars in Hethel (Großbritannien) von ihrem ehemaligen Eigner GM den Auftrag zum Bau eines Leichtbausportwagens. Nach relativ kurzer Entwicklungszeit wurde im Jahre 1999 auf dem Genfer Automobilsalon das Ergebnis dieser Entwicklung als Konzeptfahrzeug mit der werksinternen Kennung Typ 116 vorgestellt. Der Opel Speedster war geboren. In Großbritannien wurde das gleiche Fahrzeug unter dem Namen Vauxhall VX220 angeboten. Als Basis diente der Lotus Elise MK I welcher sich insbesondere im Innenraum kaum vom Opel Speedster unterscheidet. Den Motor (Z22SE) und das Getriebe steuerte die Adam Opel AG bei.
  Der Hauptrahmen des Fahrzeugs besteht aus Aluminium, der Hilfsrahmen aus feuerverzinktem Stahl. Die Karosserie wurde aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt. So wurde das Fahrzeug nicht zuletzt auch wegen des Verzichts auf jeglichen Luxus sehr leicht und bietet hervorragende Fahrleistungen.      Die Auslieferung der Fahrzeuge in Deutschland begann im Jahre 2000. Da die Anzahl der Bestellungen aber hinter den avisierten  Produktionszahlen zurückblieb, wurde der Speedster im Jahre 2003  mit einem Turbomotor versehen um ihn attraktiver für die Sportwagenkundschaft zu machen. Die Produktion des Fahrzeugs mit Saugmotor wurde eingestellt.    Zur Serienausstattung gehörten: ABS, Fahrerairbag, Leichmetallfelgen, Drehzahlmesser und ein 5-Gang Schaltgetriebe.
Der Opel Speedster auf den Bildern hat die Felgen des Speedster Turbo verbaut.
Opel Speedster vorne links
Der Opel Speedster in Silber-Metallic

Opel Speedster vorne
Das freundliche Gesicht täuscht - der Opel Speedster kann zum auskeilenden Stier werden

Opel Speedster Seite
Flachmann: der Opel Speedster ist nur 1,11 m hoch

Opel Speedster hinten
Markantes Heck mit mittigen Doppelendrohren
Daten
(Herstellerangaben)
Motor:4-Zylinder Reihenmotor, mittig und quer zur Fahrtrichtung eingebaut, 2 obenliegende Nockenwellen, 16 Ventile, Bohrung x Hub : 86 mm x 94,6 mm,Hubraum: 2198 ccm, Kettensteuerung, elektronische Benzineinspritzung
Leistung:108 kW/147 PS bei 5800 U/min
Leistungsgewicht:5,92 kg/PS
Drehmoment:203 Nm bei 4000 U/min
Antriebskonzept:Mittelmotor, Heckantrieb, 5-Gang Schaltgetriebe
Abmessungen: Länge x Breite x Höhe: 3786 mm x 1708 mm x 1117mm
Tankinhalt:36 Liter
Leergewicht:870 kg
Bauzeitraum:2000 - 2003
Stückzahlen:ca. 6000
Mängel, Probleme und Schwachstellen

Der Opel Speedster wurde in einer relativ kurzen Entwicklungszeit und mit einem geringen Budget auf die Beine gestellt. Das fällt insbesondere an Qualitätsmängeln im Innenraum auf. Die mechanischen Fensterheber  wirken sehr filigran und haben ein gehöriges Axialspiel. Des weiteren erweist sich die Lackierung der Mittelkonsole als minderwertig und löst sich recht schnell ab. Ein Augenmerk sollte auch auf die Verkleidungen der Türschweller gelegt werden. Durch den etwas beschwerlichen Einstieg in das Fahrzeug können diese insbesondere bei schwergewichtigen Fahrern brechen. Auch das recht einfach zu montierende Stoffverdeck soll starken Regengüssen nicht allzulange Paroli bieten können.
 Ein weiteres Problem betrifft den Kühlmittelausgleichsbehälter. Dieser ist unter der Motorabdeckung verbaut und so der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Dadurch härtet der Kunststoff mit der Zeit aus und der Behälter wird undicht. (Das Fahrzeug auf dem Foto hat eine nachträgliche Abdeckung zur Lösung des Problems verbaut).
  Leider wird auch immer wieder von gerissenen Steuerketten berichtet. Kapitale Motorschäden sind die Folge. Hier sind insbesondere Motoren vor 03/2002 Produktionsdatum betroffen. Dieses Problem ist dem Hersteller des Motors  bekannt. Vor dem Kauf sollte also darauf geachtet werden, das bereits die optimierte Steuerkette verbaut wurde (auf Rasselgeräusche beim Probelauf achten!).
  Nicht selten dürften einige Opel Speedster auch auf Rennstrecken bewegt worden sein. Deshalb sollte unbedingt auf Beschädigungen am Rahmen geachtet werden. Dieser ist bei Verzug oder Bruch irreparabel und muss komplett ausgetauscht werden. Auch die GfK-Karosserie gilt als sehr bruchempfindlich. Diese kann jedoch relativ einfach instandgesetzt werden.
  Ein Mittelmotorsportwagen wie dieser ist selbst für geübte Fahrer im Grenzbereich sehr schwer zu beherrschen. Deshalb verfügt das Fahrzeug an der Vorderachse über eine deutlich schmalere Rad-/Reifenkombination als an der Hinterachse. Dies fördert die Untersteuerneigung deutlich und macht das Fahrzeug in Kurven leichter beherrschbar. Allerdings wird so das volle fahrdynamische Potential des Fahrzeugs nicht gänzlich ausgeschöpft, weshalb etliche Speedster-Eigner ihre Fahrzeuge an der Vorderachse mit breiteren Rädern versehen haben. Die schmalen Vorderreifen sind aufgrund ihrer exotischen Größe gegenwärtig nur von einem Hersteller und zu einem recht hohen Preis lieferbar.


Opel Speedster Cockpit
Nur für Gelenkige: der beschwerliche Einstieg in den Opel Speedster

Opel Speedster Motorraum und Kofferraum
Der kleine Kofferraum reicht gerade für Helm und Handschuhe

Opel Speedster Fronthaube
Der liegende Wasserkühler ist der geringen Bauhöhe geschuldet
Kapitel II
Fahrdynamik
Fahrleistungen
ermittelt von der Zeitschrift (Werbung wg. Verlinkung) sport auto
Höchstgeschwindigkeit:217 km/h (Herstellerangabe)
Beschleunigung:0-100 km/h:   6,7 sek.
0-160 km/h: 17,0 sek.
0-180 km/h: 23,3 sek.
Hockenheim, kleiner Kurs1.19,5 min
Fahrwerk
(Herstellerangaben)
Radaufhängung
vorne / hinten:
doppelte Dreiecksquerlenker, Schraubenfedern, Stoßdämpfer, Stabilisator /
doppelte Dreiecksquerlenker, Schraubenfedern, Stoßdämpfer
Rad-/Reifenkombination
vorne / hinten:
175/50R17 auf Aluminiumfelge 5,5Jx17H2 /
225/45R17 auf Aluminiumfelge 7,5Jx17H2
Bremsen
(Herstellerangaben)
Unterdruckbremskraftversärker, ABS, Bremsscheiben rundum mit Innenbelüftung, Ø vorne / hinten: 288mm/288mm
Fahrverhalten
(Kurzbetrachtung)
Die fahrdynamische Betrachtung offenbart relativ hohe Lenkkräfte im Stand aufgrund der fehlenden Servolenkung. Im Fahrbetrieb erfreut die Lenkung aber mit sehr guter Rückmeldung und kurzer Übersetzung. Der Wechsel von Haft- zu Gleitreibung macht sich beim Opel Speedster zuerst über eine untersteuernde Vorderachse bemerkbar. Dies gründet wie bereits erwähnt auf die schmalen Vorderreifen welche Verwendung fanden. Jedoch kann das Untersteuern unversehens in ein Übersteuern übergehen, was dem Fahrer ein schwer beherrschbares Giermoment aufzwingt. Die Umrüstung auf breitere Vorderräder ermöglicht dem Fahrzeug wieder eine neutralere Abstimmung. Das Fahrwerk bietet wenig Komfort und lässt auch in zügig gefahrenen Kurven kaum Seitenneigung zu. Die Spurtreue und der Geradeauslauf sind auch bei hohen Geschwindigkeiten erstaunlich gut. Typisch für Lotus-Fahrzeuge regelt der automatische Blockierverhinderer (ABS) wenig feinfühlig. Der Motorsound ist dezent mit einem leichten sportlichen Unterton, lässt aber viel Verbesserungspotential übrig.
...
Fahrbericht Opel Speedster: Fahrwerk/Fahrverhalten - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/auto/fahrberichte/tid-6380/fahrbericht-opel-speedster_aid_61411.html
Fazit und Kaufberatung
Der Opel Speedster ist das ideale Fahrzeug für Sportfahrer, die keinen unnötigen Luxus in ihrem Fahrzeug brauchen. Wer mit der etwas laschen Verarbeitungsqualität und den wenigen Schwächen des Fahrzeugs leben kann, bekommt einen hervorragenden Sportwagen zu noch moderatem Preis. Die Preise für gute Fahrzeuge ziehen jedoch seit einigen Jahren wieder an. Auch aufgrund seiner geringen Produktionzahlen ist er deshalb als Sammlerfahrzeug mit Wertsteigerung zu empfehlen.
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