Lotus Omega
Kapitel I
Zahlen & Fakten |
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Entwicklungsgeschichte
und
Produktionsverlauf
Der
Lotus Omega wurde der Weltöffentlichkeit im Jahre 1989 auf dem Genfer
Automobilsalon vorgestellt. Er war bei seinem Erscheinen die
zweitschnellste Serienlimousine der Welt (nach dem Alpina B10 Biturbo).
Es handelt sich dabei um einen echten Lotus (FIN beginnend mit
SCC), auch wenn als Basis der Opel Omega A 3000 24V diente. Fahrbereite
Modelle diesen Typs wurden nach Hethel in England geliefert und dort
grundlegend modifiziert. Der Wagen bekam geänderte Stoßfänger,
Seitenschweller und Kotflügel, sowie einen großen Heckspoiler und Lufthutzen in der Motorhaube. Er
erreichte so einen Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert) von 0,307. Des
weiteren wurde der Hubraum auf
3615 ccm vergrößert und geschmiedete Kolben mit Ölanspritzung,
sowie eine geschmiedete Kurbelwelle verbaut. Ansaug- und
Abgaskrümmer wurden verändert. Weiterhin wurden 2 Abgasturbolader implantiert
und mit der für Lotus typischen Luft-/Wasser-Ladeluftkühlung versehen.
Um dem gewaltigen Leistungs- und Drehmomentpotential des Motors gerecht
zu werden, wurde das Getriebe der damaligen Corvette ZR1 (Typ C4,
6.Gang mit extrem langer Übersetzung) angeflanscht und an der
Hinterachse mit einem vom Holden Commodore stammenden Sperrdifferential
(45 %)
versehen. Die
Auslieferung der Fahrzeuge wurde auf dem Testgelände Dudenhofen der
Firma Opel mit einem Bankett regelrecht zelebriert. Die
Werkstattbetreuung übernahmen ausgesuchte Opelhändler, welche spezielle
Schulungen für das Fahrzeug besuchen mussten. Der
Lotus Omega war als Prestigeobjekt von Opel gedacht. Jedoch litten die
Fahrzeuge unter diversen Problemen (siehe unten). Viele Käufer gaben
ihr Fahrzeug deshalb später an Opel zurück. Der Legende nach sollen
noch etliche neuwertige Modelle in den "Rüsselsheimer Katakomben"
stehen und auf Verwertung warten. Der Lotus Omega war sehr gut
ausgestattet. Dazu gehörten: AP-Bremsen an der Vorderachse, Connolly
Lederausstattung, Klimaanlage, elektrische Fensterheber und
Aussenspiegel, ABS, Servolenkung, CD-Player, elektrische Sitze mit
Memoryfunktion, Wegfahrsperre, 6-Gang-Getriebe, LM-Felgen und eine
Ultraschall-Diebstahlwarnanlage. Der Wagen war nur in der Farbe "Imperialgrün" zu bestellen. Ein Automatikgetriebe wie auf dem
Bild der Innenausstattung war nicht lieferbar. Die Bilder wurden freundlicher Weise von der Firma: (Werbung wg.Verlinkung) Automobilservice Bartsch zur Verfügung gestellt. (www.asb-bartsch.de)
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Der Lotus Omega in Imperialgrün
Der große Heckspoiler reduziert den Auftrieb - ist aber leider nicht elektrisch ausfahrbar wie in der Studie angekündigt
Weit ausgestellte Radhäuser unterscheiden den Lotus Omega deutlich vom Serienbruder |
Schnelle Limo: der Lotus Omega rennt wenn nötig über 280 km/h
Wenn sie diesen Wagen im Rückspiegel sehen: Platz machen ! | Daten
(Herstellerangaben) | Motor: | 6-Zylinder
Reihenmotor, vorn und längs zur Fahrtrichtung eingebaut, 2
obenliegende Nockenwellen, 24 Ventile, Bohrung x Hub : 95 mm x
85 mm, 3615 ccm, Kettensteuerung, elektronische
Benzineinspritzung, 2 Turbolader Garrett T25, Ladedruck: 0,7 bar,
Ladeluftkühlung | Leistung: | 277 kW/377 PS bei 5200 U/min | Leistungsgewicht: | 4,48 kg/PS | Drehmoment: | 557 NM bei 4200 U/min | Antriebskonzept: | Frontmotor, Heckantrieb, 6-Gang Schaltgetriebe, Differentialsperre (45%) | Abmessungen: | Länge x Breite x Höhe: 4768 mm x 1812 mm x 1435 mm | Tankinhalt: | 75 Liter | Leergewicht: | 1690 kg | Bauzeitraum: | 1990 - 1992 | Stückzahlen: | 998 Stk. |
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Mängel, Probleme und Schwachstellen
Wie
bereits erwähnt, litt der Lotus Omega unter diversen Problemen. So waren
die Steuerketten zu schwach ausgelegt und konnten reißen. Die Folge
waren kapitale Motorschäden. Ein neuer Motor, so er überhaupt noch
erhältlich ist, kostet ca. 45000 Euro. Des weiteren litt der Wagen unter
thermischen Problemen. Defekte Zylinderkopfdichtungen als Folge von Überhitzung, waren keine
Seltenheit. Auch
das vom Holden Commodore übernommene Sperrdifferential, erwies sich
insbesondere bei leistungsgesteigerten Fahrzeugen als dem gewaltigen
Drehmoment nicht gewachsen und konnte seinen Dienst quittieren. Beim Lotus Omega, wie auch schon bei den serienmäßigen
Omega A, können Korrosionsschäden auftreten. Hier sind insbesondere die
hinteren Radläufe, sowie Rahmenlängsträger und Endspitzen betroffen.
Häufig bemängelt, wurde die extrem lange Übersetzung des 6. Gangs.
Dieser Umstand ergab sich aus der Adapation des Getriebes von der
Corvette C4,
welche von jeher über einen "Overdrive" (extrem langer letzter Gang) verfügt. Hiermit hätte der Wagen theoretische Geschwindigkeiten von über 350 km/h erreichen können. Eine engere Spreizung
wäre aber überaus sinnvoll gewesen, welche die ohnehin schon guten Fahrleistungen
des Wagens nochmals gesteigert hätte. Die Ersatzteilsituation ist zweigeteilt. Einige Teile können aus den Regalen des Opel-Händlers verwendet werden. Die
Lotus-Spezifischen Teile sind jedoch sehr teuer. So kostet
beispielsweise ein Satz Bremsscheiben für die Vorderachse ca. 1000 Euro.
Viele Ersatzteile sind zudem überhaupt nicht mehr lieferbar. Da etliche
Plagiate unterwegs sind, sollte beim Kauf unbedingt auch auf die
Fahrgestellnummer geachtet werden. Diese befindet sich am Rahmen und
muss mit "SCC..." beginnen. Aufgrund
der Probleme mit dem Motor und
der immensen Kosten die hierdurch entstanden wurden manchen Lotus Omega
auch andere Motoren aus dem Opelregal verpasst. Ein so umgerüsteter
Wagen kann zwar deutlich alltagstauglicher sein als das Original, als
Sammlerobjekt taugt er jedoch nicht.
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Das Cockpit unterscheidet sich nur in wenigen Details vom Serienbruder
3,6 Liter Reihensechszylinder mit Biturbo-Aufladung | | Fahrleistungen ermittelt von der Zeitschrift (Werbung wg. Verlinkung) auto motor und sport | Höchstgeschwindigkeit:
| 272 km/h | Beschleunigung: | 0-100 km/h: 5,3 sek.
| | 0-160 km/h: 11,0 sek. | | 0-200 km/h: 17,3 sek. | | 0-1000m: 24,1 sek. | Fahrwerk (Herstellerangaben) | Radaufhängung vorne / hinten: | McPherson Federbeine, Querlenker, Stabilisator / Mehrfachlenkerachse, Schraubenfedern, Stoßdämpfer mit Niveauregulierung | Rad-/Reifenkombination vorne / hinten: | 235/45R17 auf Aluminiumfelge 8,5Jx17H2 / 265/40R17 auf Aluminiumfelge 9,5Jx17H2 | Bremsen (Herstellerangaben) | Unterdruckbremskraftverstärker,
ABS, Bremsscheiben rundum mit Innenbelüftung, Ø vorne / hinten:
330 mm / 300 mm, 4-Kolben-Festsattel vorne, 2-Kolben-Festsattel hinten | Fahrverhalten (Kurzbetrachtung) | Die
fahrdynamische Betrachtung offenbart eine sportliche Fahwerksauslegung,
die sowohl Rennstreckenbesuche zulässt, als auch lange Autobahnetappen
möglich macht. Eine gut kontrollierbare Neigung zum Untersteuern,
welche nur durch grobe Gaspedalstöße in ein Übersteuern zu zwingen ist,
zeichnet die hervorragende Fahrwerksabstimmung seitens Lotus aus. Auch
die Bremsanlage ist üppig dimensioniert und überaus standfest. Die
Sitze sind bequem, bieten aber auch hervorragenden Seitenhalt für zügig
durchfahrene Kurven. Die Schaltwege sind für ein Sportfahrzeug jedoch
recht lang ausgefallen. Ebenso zu lang, ist der bereits erwähnte 6.
Gang, der allenfalls zum Spritsparen taugt. Der Bi-Turbomotor hängt
bissig am Gas und überzeugt durch seine hervorragende
Leistungscharakteristik. Ein Turboloch ist dank der recht kleinen und
damit schnell ansprechenden Abgasturbolader kaum vorhanden. |
| Fazit und Kaufberatung
Der
Lotus Omega besticht durch seine hervorragenden Fahrleistungen und hebt
sich durch sein markantes Design deutlich vom Serien-Omega ab.
Die Unterhaltskosten für
diesen Wagen sind aber wie bereits erwähnt sehr hoch und nur wenige
Opelwerkstätten verfügen über das Knowhow und die Spezialwerkzeuge um
diesen Wagen zu warten und zu reparieren. Wer sich dennoch einen Lotus
Omega zulegen will, sollte nicht mehr lange warten. Die Preise für gute
Fahrzeuge haben seit einigen Jahren wieder angezogen (Stand 02.2012).
Eine weitere
Wertsteigerung ist aufgrund der geringen Stückzahlen und der
Exklusivität der Fahrzeuge aber mit Sicherheit zu erwarten. |
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