Honda NSX
Kapitel I Zahlen & Fakten |
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Entwicklungsgeschichte
und
Produktionsverlauf
Der
Honda NSX (New Sportscar eXperimental)
wurde der Weltöffentlichkeit im Jahre 1989 auf der Chicago
Auto Show präsentiert. Er wurde zum Aushängeschild japanischer
Automobilbaukunst und war vollgepackt mit technischen Innovationen
dieser Zeit. Als erstes Serienfahrzeug der Welt verfügte er über eine
selbsttragende Aluminiumkarosserie, eine elektrisch unterstützte und
geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, sowie eine elektronische
Drosselklappensteuerung (drive by wire). Des weiteren verfügte der
Wagen über eine öldruckgesteuerte und variable Ventilsteuerung (VTEC),
eine variable Ansaugregelung (VVIS) und eine Traktionskontrolle. Im auf
hohe Drehzahlen ausgelegten Sechszylindermotor wurden Titanpleuel
verbaut. Aufgrund des guten Luftwiderstandsbeiwertes (cw) von 0,32
(nach Facelift sogar 0,30) erreichte das Fahrzeug eine
überdurchschnittlich hohe Endgeschwindigkeit. Zur
Herstellung wurde in Japan ein eigenes Werk errichtet, wo die Fahrzeuge
in Handarbeit und nur auf Bestellung gefertigt wurden. Der
Hauptabsatzmarkt waren die USA, wo der Wagen als Acura NSX angeboten
wurde und auch der weitaus größte Teil der Fahrzeuge einen Käufer fand.
Nur für den japanischen Markt entstanden einige NSX-R genannte Sondermodelle,
welche um ca. 150 kg leichter waren als das Serienmodell. Die
Feinabstimmung des aus Aluminium bestehenden Fahrwerks mit
Einzelradaufhängung rundum wurde durch Ayrton Senna auf der
Nordschleife des Nürburgrings durchgeführt. Trotzdem war der Wagen grundsätzlich nicht
für den Motorsport bestimmt, erreichte aber in der
japanischen GT-Meisterschaft sehr große Erfolge. Ein
Manko des NSX war von Anfang an sein hoher Einstiegspreis von über
130.000 DM. Obwohl dieser Gerüchten zufolge nicht einmal die
Herstellungskosten des High-Tec Wagens gedeckt haben soll, konnten sich
nicht viele Europäer dazu entschließen für einen japanischen Sportwagen
soviel Geld auszugeben. So wurde das Fahrzeug zwar kein Verkaufserfolg,
brachte dem Autobauer Honda jedoch einen mächtigen
Imagegewinn, der den Absatz der anderen Modelle kräftig ankurbelte. Zur
Serienausstattung gehörten: 4-Kanal ABS, Tempomat, Traktionskontrolle,
Bose Hifisystem mit CD, elektrische Ledersitze, elektrische Fensterheber,
Fahrer- und Beifahrerairbag, Aluminiumfelgen, Servolenkung und ein
variables Sperrdifferential mit bis zu 50 % Sperrwirkung. Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Firma: (Werbung wg.Verlinkung) CarShampoo (www.carshampoo.de)
und zeigen eines der letzten Modelle (NA2). Für die Unterstützung mit
technischen Details danken wir der Firma B&B Sportwagen: (Werbung wg.Verlinkung) (B&B Sportwagen).
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Klappscheinwerfer ade: die letzte NSX-Generation hat normale Klarglasscheinwerfer
Pilotenkanzel: bei der Karosserie des NSX ließen sich die Designer vom amerikanischen F-16 Falcon Jagdflugzeug inspieren
Flachmann: der NSX baut nur 1,17 m hoch
Markantes Heck: die durchgehende Lichtleiste kennzeichnet den Honda NSX
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Die flache Front sorgt für Überholprestige
Der Doppelrohrauspuff ist serienmässig am NSX
| Daten (Herstellerangaben) | Motor: | 6-Zylinder 90°V-Motor, mittig und quer zur Fahrtrichtung eingebaut, 4 obenliegende
Nockenwellen, 24 Ventile, Bohrung x Hub (NA1) : 90 mm x 78
mm, Hubraum (NA1): 2977 ccm, Bohrung x Hub (NA2): 93 mm x 78 mm, Hubraum (NA2): 3179 ccm,
Zahnriemensteuerung, elektronische Benzineinspritzung | Leistung: | NA1: 201 kW/ 273 PS bei 7300 U/min NA1+2: 188 kW/ 256 PS bei 6600 U/min (nur Automatikversion) NA2: 206 kW/ 280 PS bei 7300 U/min
| Leistungsgewicht: (optimal) | 4,96 kg/PS | Drehmoment: | NA1: 284 Nm bei 5400 U/min (alle Versionen) NA2: 298 Nm bei 5300 U/min (alle Versionen)
| Antriebskonzept: | Mittelmotor,
Heckantrieb, 5-Gang Schaltgetriebe (NA1), 6-Gang Schaltgetriebe (NA2)
oder 4-Stufen Automatikgetriebe, Differentialsperre (50%) | Abmessungen: | Länge x Breite x Höhe: NA1: 4420 mm x 1810 mm x 1170 mm, NA2: 4425 mm x 1810 mm x 1170 mm | Tankinhalt: | 70 Liter | Leergewicht: | NA1: 1362 kg NA2: 1388 kg
| Bauzeitraum: | NA1: 1990 - 1997 NA2: 1997 - 2005
| Stückzahlen (gesamt): | ca. 18000
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Mängel, Probleme und Schwachstellen
Der
Honda NSX war ein Prestigeobjekt des Autobauers Honda. Entsprechend
gilt der Wagen als sehr dauerhaltbar und robust. Laufleistungen von
über 200.000 km stellen kaum eine Schwierigkeit für den Wagen dar.
Kein Auto ist jedoch völlig problemfrei. Bei den frühen Modellen
der Baujahre 1991 und 1992 gab es Schwierigkeiten mit der Lagerung auf
der Vorgelegewelle. Wenn die Gänge während der Fahrt rausspringen oder
sich ein heulendes Geräusch beim Beschleunigen einstellt, ist hier
meist der Sprengring des Lagers beschädigt. Die Ersatzteile sind für
deutlich unter 100 € zu haben, jedoch muss das Getriebe dafür ausgebaut
und zerlegt werden, was hohe Kosten verursacht. Ein weiteres Problem
betrifft die Kupplung des NSX. Die ersten Modelle (NA1) verfügen über
eine Zweischeibenkupplung, welche bei Laufleistungen von über 100.000
km oft nicht mehr ordnungsgemäß arbeitet und erneuerungsbedürftig ist.
Bei den späteren Modellen (NA2) wurde eine Einscheibenkupplung verbaut.
Diese zeigt sich zumindest bei sehr sportlicher Fahrweise jedoch als
unterdimensioniert und neigt zum durchrutschen. Des weiteren kann es Honda-Typisch Probleme mit der ABS-Pumpe geben. Bei der Probefahrt ist auf
"Klackergeräusche" aus diesem Bereich zu achten. Eine Fehlfunktion
zeigt sich auch durch das Aufleuchten der ABS-Kontrolleuchte. Die
Klimaregelung erweist sich ebenfalls als fehleranfällig. Hier kommt es
nicht selten zum Ausfall der Elektroplatine und somit zu einer Fehlfuntion der
Klimaanlage. Auch die Platinen des Bose-Soundsystems neigen mit fortschreitendem Alter zu Ausfällen. Die
Benzinpumpe des Fahrzeugs wird der benötigten
Durchflussmenge insbesondere bei hohen Motordrehzahlen die über einen
langen Zeitraum gehalten werden (Autobahn-Vollgasetappen) nicht
gerecht.
Hierbei handelt es sich gleichermaßen um ein Honda-Typisches Problem,
von dem auch die Besitzer anderer früher VTEC-Modelle geplagt werden. Den
hohen Belastungen von Rennstreckenbesuchen nicht gewachsen erwiesen sich die Bremsen
(bis 1996). Diese neigen bei sportlicher Fahrweise zu deutlichem
Fading. Problematisch ist auch die Verfügbarkeit der
exotischen Reifengrößen der frühen Modelle. Aufgrund der hohen
Endgeschwindigkeit des Fahrzeugs müssen ZR- oder Y-Reifen verwendet
werden, welche in der Größe 205/50R15 Y nicht mehr hergestellt werden
(Stand 04.2012). Hier ist die Umrüstung auf eine andere Reifengröße
erforderlich. Sehr
problematisch wird es bei Unfallschäden. Der
Ersatz für die aus Aluminium bestehenden Karosserieteile ist extrem
teuer (Kotflügel ca. 2500 €, Tür ca. 3500 €). Die Reparatur von
Aluminiumbauteilen stellt zwar für moderne Karosseriebetriebe kein
Problem dar, gestaltet sich jedoch deutlich aufwändiger als die von
Stahlblechbauteilen. Fahrdynamisch ist der Wagen mit einer Gewichtsverteilung
von 42% auf der Vorderachse und 58% auf der Hinterachse hervorragend
ausbalanciert. Das Fahrwerk ist jedoch zweifellos auf den
US-Amerikansichen Markt hin optimiert und wurde vielfach als für einen
Sportwagen zu weich bemängelt.
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Auch das Cockpit des NSX erinnert an einen Kampfjet
Quer eingebauter Hochdrehzahl-V6 VTEC MotorFür den Fall der Fälle: das platz- und gewichtsparende Notrad | | Fahrleistungen ermittelt von der Zeitschrift (Werbung wg. Verlinkung) sport auto
| Höchstgeschwindigkeit:
| NA1: 273 km/h (Herstellerangabe) NA2: 270 km/h / 280 km/h nach Facelift (Herstellerangabe)
| Beschleunigung: | NA1: 0-100 km/h: 6,2 sek. NA2: 0-100 km/h: 5,5 sek
| | NA1: 0-160 km/h: 13,4 sek. NA2: 0-160 km/h: 13,7 sek
| | NA1: 0-200 km/h: 21,9 sek. NA2: 0-200 km/h: 22,0 sek | Hockenheim, kleiner Kurs: | NA1: 1.18,7 min NA2: 1.18,4 min | Nürburgring Nordschleife: | NA1: 8,37 min NA2: 8,38 min | Fahrwerk (Herstellerangaben) | Radaufhängung vorne / hinten: | Einzelradaufhängung an doppelten Dreiecksquerlenkern, Schraubenfedern, Stoßdämpfer, Stabilisator / Einzelradaufhängung an doppelten Dreiecksquerlenkern, Schraubenfedern, Stoßdämpfer, Stabilisator | Rad-/Reifenkombination vorne / hinten: | NA1: 205/50 ZR 15 auf Aluminiumfelge 6Jx15 225/50 ZR 16 auf Aluminiumfelge 8Jx16 NA1+NA2: 215/45 ZR 16 auf Aluminiumfelge 7Jx16 245/40 ZR 17 auf Aluminiumfelge 8,5Jx17 NA2: 215/40 ZR 17 auf Aluminiumfelge 7Jx17 255/40 ZR 17 auf Aluminiumfelge 9Jx17 | Bremsen (Herstellerangaben) | Unterdruckbremskraftverstärker, ABS, Bremsscheiben rundum, vorne mit Innenbelüftung, Ø vorne / hinten: NA1+NA2: 282 mm / 238 mm | Fahrverhalten (Kurzbetrachtung)
Die
fahrdynamsiche Betrachtung offenbart eine hervorragend arbeitende
Servolenkung, welche gute Rückmeldung von der Straße bietet. Durch das
sportliche Fahrwerk, sowie das Mittelmotorkonzept, werden in
jeder Disziplin hohe querdynamische Fahrleistungswerte erzielt. Jedoch
ist der Grenzbereich sehr schmal. Mit plötzlichen Heckschwüngen muss
deshalb jederzeit gerechnet werden. Dies insbesondere dann, wenn der
Pilot am Kurvenausgang zu früh das Gaspedal betätigt. Der Motor läuft
seidenweich und tritt schon bei niedrigen Drehzahlen kraftvoll an.
Durch das VTEC-Konzept, gibt es in höheren Drehzahlen dazu noch einen
kräftigen Schub, der den Piloten unweigerlich an einen reinrassigen
Rennmotor erinnert. Der Motorsound ist qualitativ und quantitativ auf
gutem Sportwagenniveau, lässt aber noch Optimierungspotenzial übrig.
Die Sitze bieten hervorragenden Seitenhalt und ausreichenden
Langstreckenkomfort. |
| Fazit und Kaufberatung
Der
Honda NSX bietet hervorragende Fahrleistungen und eine für einen
exotischen Sportwagen solide Technik. Durch sein aussergewöhnliches
Karosseriedesign vermag er viele Blicke auf sich zu ziehen. Die Preise
für die meisten
Ersatzteile sind jedoch auf "Ferrari-Niveau", was den Unterhalt des
Wagens recht teuer macht. Gepflegte Modelle diesen Typs werden
seit vielen Jahren zu stagnierenden Preisen gehandelt. Aufgrund der
relativ geringen Stückzahl wird hier die Tendenz in den kommenden
Jahren jedoch eher nach oben als nach unten gehen. Der Wagen ist somit
als Sammlerfahrzeug durchaus zu empfehlen. |
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