Toyota Supra (JZA 80)
Kapitel I
Zahlen & Fakten |
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Entwicklungsgeschichte
und
Produktionsverlauf
Im
Jahre 1993 wurde der Toyota Supra (JZA80) auf der Detroit Motor Show
vorgestellt. Er war das vierte und letzte Derivat einer seit 1978
bestehenden Sportwagenbaureihe der japanischen Toyota Motor
Corporation. Als sportliches Spitzenmodell und technologisches
Aushängeschild des Traditionsherstellers, wurde ein enormer
Entwicklungs- und Erprobungsaufwand betrieben, um das Fahrzeug sowohl
im Bereich Fahrdynamik, als auch in den Bereichen Alltagstauglichkeit
und Dauerhaltbarkeit, zur Perfektion zu bringen. Die mehrere Jahre
andauernde Entwicklung beinhaltete so unter anderem eine 30monatige
Testphase auf einigen japanischen Rennstrecken, sowie im britischen
Silverstone, auf dem deutschen Nürburgring und auf der amerikanischen
Rennstrecke Laguna Seca. Des weiteren wurde intensiv auf deutschen
Autobahnen getestet. Eine der Grundvorgaben für die Konstruktion des
Fahrzeugs, war von Anfang an die Auslegung auf eine mögliche
Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h. Auch wenn diese im Serienmodell
letztendlich nicht erreicht wurde, so zeigen sowohl die
Karosserie, die Verspoilerung mit teils aktiven Elementen, als
auch die Bremsanlage sehr deutlich, dass ein sicheres Fahren und auch
Verzögern bei dieser Geschwindigkeit möglich erscheint. Auch im Cockpit
wurde sehr großer Wert auf die Ablesbarkeit bei hohen Geschwindigkeiten
gelegt. Entsprechend sind die wichtigsten Instrumente sehr groß
ausgeführt, sowie alle relevanten Warn- und Kontrollleuchten im
Blickfeld des Fahrers angebracht.
Für die Motorisierung war zu Beginn ein 4 Liter V8-Motor
geplant. Im Zuge der Entwicklung fiel die Wahl jedoch auf einen
Reihensechszylindermotor, welcher im Supra (JZA 80) zur Legende werden
sollte. Denn dieses auf die Kennzeichnung "2JZ-GTE" hörende Aggregat
hatte es in sich. Neben vier Ventilen pro Brennraum, verfügte er über 2
Abgasturbolader, welche sequentiell angeordnet wurden. In dieser
Konfiguration liefert ein kleiner Lader bereits bei geringen
Motordrehzahlen und damit geringem Abgasmassenstrom einen ausreichenden
Ladedruck. Das berühmte "Turboloch" wurde damit auf ein Minimum
reduziert. Bei steigender Drehzahl (etwa ab 4300 U/min) kommt der zweite Turbolader hinzu.
In Kombination liefern beide dann genügend
Ladedruck, um aus dem 3,0 Liter Motor 330 PS und 441 Nm Drehmoment zu
holen. Dadurch wurde der Supra (JZA80) bei seinem Erscheinen zum bis
dahin stärksten japanischen Serienfahrzeug. Das Resultat waren
hervorragende Fahrleistungen, welche den Konkurrenten aus Deutschland
und Italien absolut ebenbürtig waren. Unterstützt wurden diese durch
den Verbau eines 6-Gang Getriebes, welches das erste in einem
japanischen Serienfahrzeug war. Die Herstellung dieses Getriebes übernahm die deutsche Firma Getrag aus Baden-Württemberg. Außerhalb
Europas war der Supra (JZA80) auch ohne Abgasturbolader lieferbar. Die
Leistung betrug mit diesem Motor dann lediglich 225 PS. Auch die
für den japanischen Markt gedachte Turboversion verfügte offiziell dank
der japanischen Selbstbeschränkung nur über 280 PS.
Aber auch "Leichtbau" war bei der Entwicklung des Supra (JZA80) bereits
ein Thema. Neben der Verwendung von hochfesten Stählen in verschiedenen
Bereichen der Karosserie, wurden die Motorhaube, das Targadach, Teile
des Hilfsrahmens und diverse Fahrwerksteile aus Aluminium gefertigt.
Der Kraftstofftank wurde aus "High-Density Polyethylen" hergestellt, einem
Werkstoff, der erstmalig bei Toyota Verwendung fand. So wurden
insgesamt rund 100 kg Gewicht im Vergleich zum Vorgänger mit der
internen Bezeichung "MA70" eingespart.
Im Jahre 1996 endete der Verkauf des Fahrzeugs in Europa. Eine
Weiterentwicklung des Supra aus dem Jahr 1997, beinhaltete das neue
VVT-i System (Variable Valve Timing with intelligence),
eine variable Nockenwellenverstellung, welche in einem erhöhten
Motordrehmoment resultierte. Auch ein neu entwickeltes Fahrwerk kam
hier zum Einsatz. Im Jahre 2002 endete die Produktion des Toyota Supra
(JZA80) endgültig.
Auch in den Kino´s dieser Welt erlangte der Supra (JZA80) große
Berühmtheit. So war er der "Star" in dem Hollywood-Streifen "The Fast
and the Furious" aus dem Jahre 2001. Das hier verwendete Fahrzeug wurde
jedoch komplett umgebaut und leistete 550 PS bei 6800 U/min. Die
Beschleunigung von 0-100 km/h wurde mit 4,4 sec. angegeben. Zur
Ausstattung gehörten: Ledersitze, Sitzheizung, elektrische
Fensterheber, Klimaautomatik,
geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, Tempomat,
CD-Wechsler, Subwoofer, Aluminiumfelgen, ASR (TRC), ABS,
Metallic-Lackierung,
Zentralverriegelung, Diebstahlwarnanlage mit Wegfahrsperre,
Nebelscheinwerfer, Lederlenkrad, Fahrer- und
Beifahrerairbag, elektrisch verstellbare Außenspiegel, sowie ein
Torsen-Sperrdifferential. Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von einem Supra-Besitzer aus Paderborn. Vielen Dank! |
Der Toyota Supra (JZA80)
Die Aerodynamik des Supra wurde auf 300 km/h ausgelegt
Die elegante Seitenlinie des Supra weist eine starke Ähnlichkeit zum späteren Ferrari 550 Maranello auf
Der riesige Heckflügel reduzierte den Auftrieb und stabilisierte das Fahrzeug bei hohen Geschwindigkeiten
Der aktive Frontspoiler fuhr bei 90 km/h aus, und unter 70 km/h wieder ein
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Die markanten Rückleuchten und der große Flügel charakterisieren das Heck des Toyota Supra |
Daten
(Herstellerangaben) | Motor: | 6-Zylinder Reihenmotor, zwei obenliegende Nockenwellen, 24 Ventile, Hubraum: 2997 ccm, Bohrung
x Hub: 86,0 mm x 86,0 mm, Zahnriemensteuerung, elektronische
Benzineinspritzung, 2 Turbolader (sequentielle Anordnung) | Leistung: | 243 kW/ 330 PS bei 5600 U/min | Leistungsgewicht: | 4,94 kg/PS | Drehmoment: | 441 Nm bei 4800 U/min
| Antriebskonzept: | Frontmotor, Heckantrieb, 6-Gang Schaltgetriebe (optional 4-Gang Automatikgetriebe), Sperrdifferential | Abmessungen: | Länge
x Breite x Höhe: 4515 mm x 1810 mm x 1275 mm
| Tankinhalt: | 80 Liter | Leergewicht: | 1630 kg
| Bauzeitraum: | 1993 - 2002 (alle Länderspezifikationen)
| Stückzahlen: | 498 Stk. (deutsche Auslieferung) Anm.d.Red.: insgesamt ca. 45.000 Stk. weltweit incl. NA-Modelle
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Mängel, Probleme und Schwachstellen
Der
Toyota Supra (JZA80) gilt als überaus robuster und ausgereifter
Sportwagen. Typische Mängel sind fast nicht aufzufinden, was nicht
zuletzt der akribischen Arbeit der Toyota-Ingenieure zu verdanken ist.
Hier wurde wirklich ein Prestige-Objekt geschaffen, welches die
technologische Kompetenz der Marke Toyota repräsentieren sollte.
Dennoch darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, dass die
meisten Fahrzeuge diesen Typs bereits etwa 20 Jahre alt sind. Natürlich
ist hier auf die üblichen Verschleißteile wie Fahrwerksbuchsen,
Spurstangengelenke und dergleichen mehr zu achten. Insbesondere der Motor ist jedoch besonders positiv hervorzuheben.
Dieses mit der internen Bezeichnung "2JZ-GTE" versehene Aggregat, gilt
als absolut unverwüstlich. Selbst extreme Leistungssteigerungen
verträgt er sehr gut, was ihm eine große Fangemeinde in Tuningkreisen
beschert hat. Zudem ist dieser ein sogenannter "Freiläufer". Das
bedeutet, dass die Ventile selbst bei vollem Hub ausreichend Platz
haben und somit im Falle eines gerissenen Zahnriemens nicht auf die
Kolben aufschlagen. Einzig die Ventilschaftdichtungen
können bei manchen Fahrzeugen vorzeitig verschleißen. Diese dienen dem
Abdichten des Ölkreislaufs gegenüber den Brennräumen im Bereich der Ventilführungen. Ein Defekt
macht sich hier durch bläulich gefärbtes Abgas bemerkbar. Nachteilig
wirkt sich diese "Unzerstörbarkeit" natürlich für diejenigen aus, die
ein originales Exemplar suchen. Denn ungetunte Fahrzeuge sind beim
Supra (JZA80) eher eine Seltenheit.
Aufgrund der sehr geringen Stückzahl an Fahrzeugen die direkt über
deutsche Händler ausgeliefert wurden (498 Stück), gibt es natürlich
einen starken Trend dazu, einen Supra (JZA80) zu importieren. Wie immer
bei Importfahrzeugen ist aber besondere Vorsicht geboten. Eine
nachvollziehbare Fahrzeughistorie gehört hier zum Pflichtprogramm um
den Pflegezustand, sowie die Originalität des Kilometerstands
sicherzustellen. Des weiteren ist unbedingt auf versteckte
Unfallschäden zu achten. Denn die Reparaturmethoden eines solchen
unterscheiden sich insbesondere in den USA sehr stark von den
deutschen. Nicht selten werden Fahrzeuge, die für den Export bestimmt
sind, mehr oder minder notdürftig mit GfK "zusammengeflickt". Auch
notwendige Umbauten zur Erlangung einer deutschen Betriebserlaubnis
sollten unbedingt vorher bei der entsprechenden technischen Prüfstelle
des Bundeslandes erfragt werden (Beleuchtung etc.). Da der Tuningtrend
sich nicht nur auf Deutschland beschränkt, sollte ebenfalls
sichergestellt werden, dass das Fahrzeug sich im Originalzustand
befindet oder die "Optimierungsmaßnahmen" sich mit der StVZO vertragen.
Denn ein Rückbau zum Serienzustand kann mitunter sehr teuer werden.
Übrigens sind leichte Rasselgeräusche beim Schalten aus dem Bereich des
6-Gang Getriebes völlig normal und nicht bedenklich. Damit muss man als
Supra (JZA80) - Fahrer leben.
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Das fahrerorientierte Cockpit erinnert an einen Kampfjet
Auf der Rückbank dürfen zwei kleingewachsene Menschen Platz nehmen
Der "unzerstörbare" 2JZ-GTE-Motor mit sequentieller Aufladung
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| Fahrleistungen (Herstellerangaben)
| Höchstgeschwindigkeit:
| 250 km/h (abgeregelt) 280 km/h (offen) | Beschleunigung:
| 0-100 km/h: 5,1 sek.
| Fahrwerk (Herstellerangaben) | Radaufhängung vorne / hinten: | Einzelradaufhängung an doppelten Dreiecksquerlenkern, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisator/ Einzelradaufhängung an doppelten Dreiecksquerlenkern, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisator
| Rad-/Reifenkombination: vorne / hinten: | 235/45R17 auf Aluminiumfelge 8,0J x 17 / 255/40R17 auf Aluminiumfelge 9,5J x 17
| Bremsen (Herstellerangaben) | Unterdruckbremskraftverstärker, ABS, Bremsscheiben rundum mit Innenbelüftung, Ø vorne /
hinten: 323 mm / 324 mm, 4-Kolben-Feststättel vorne, 2-Kolbensättel hinten
| Fahrverhalten (Kurzbetrachtung) ...
Fahrbericht MG TF 160: Fahrwerk/Fahrverhalten - weiter lesen auf FOCUS
Online:
http://www.focus.de/auto/fahrberichte/tid-6292/fahrbericht-mg-tf-160_aid_60794.htm ...
Fahrbericht MG TF 160: Fahrwerk/Fahrverhalten - weiter lesen auf FOCUS
Online:
http://www.focus.de/auto/fahrberichte/tid-6292/fahrbericht-mg-tf-160_aid_60794.htm Die
fahrdynamische Betrachtung offenbart eine messerscharfe und präzise
Lenkung, welche eine gute Rückmeldung von der Straße bietet. Die
Fahrwerksabstimmung ist sportlich straff, jedoch auch im Alltag nicht
zu hart. Der Übergang von Haft- zu Gleitreibung vollzieht sich zuerst
durch eine übersteuernde Hinterachse. Die Bremsanlage überzeugt durch
sehr hohe Standfestigkeit und überdurchschnittlich kurze Bremswege.
Sehr kurze Schaltwege runden die sportliche Ausrichtung des Supra
(JZA80) ab. |
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| Fazit und Kaufberatung
Der
Toyota Supra (JZA80) hat schon seit vielen Jahren Kultstatus erreicht.
Seine aussergewöhnlich hohe Dauerhaltbarkeit, sein martialisch
anmutendes Design, sowie seine auch heute noch sehr guten
Fahrleistungen haben ihm nicht nur in Tunerkreisen eine weltweite
Fangemeinde beschert. Die Suche nach einem gepflegten Fahrzeug im
Originalzustand kann jedoch aufgrund der geringen Zahl der in
Deutschland verkauften Fahrzeuge, sowie der extremen
Tuningmöglichkeiten des Supra (JZA80) die nicht selten auch genutzt
wurden, einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber nur solche Fahrzeuge
können ihren Wert dauerhaft erhalten oder noch steigern. Eine
Wertsteigerung von stark getunten Fahrzeugen ist eher kritisch zu
sehen. |
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