Mazda RX7 (FD)
Kapitel I
Zahlen & Fakten |
|
Entwicklungsgeschichte
und
Produktionsverlauf
Der
Mazda RX7 (FD) kam im Jahre 1991 in die Verkaufsräume der
Mazda-Händler. Er stellte die konsequente Weiterentwicklung des
Vorgängermodells mit der Kennzeichnung "FC" dar und setzte damit die
lange und erfolgreiche Tradition der Mazda-Sportwagen fort. Wie
auch sein Vorgänger, wurde der RX7 (FD) von einem
2-Scheiben-Wankelmotor angetrieben. Dieses, auf den deutschen Ingenieur
und Erfinder Felix Heinrich Wankel (1902-1988) zurückgehende
Konstruktionsprinzip, wurde bei seiner Serienreife in den 1950er Jahren
als Revolution gefeiert. Entsprechend erwarben viele Fahrzeughersteller
die Lizenzrechte zur Produktion und Weiterentwicklung des Motors. Unter
ihnen waren Daimler-Benz und Toyota. Gegen Anfang der 1960er Jahre
schloß der japanische Autokonzern Mazda mit dem Wankel-Partner NSU
einen Lizenzvertrag zur
Nutzung und Fortentwicklung des Wankelmotors. Dieser kam dann in
verschiedenen Mazda-Modellen zum Einsatz, sollte aber erst in den
RX7-Modellen seine große Stunde erleben. Bei dieser ebenfalls nach dem
4-Takt-Prinzip arbeitenden Motorkonstruktion, führen 2 dreieckige
Kolben (auch Scheiben genannt) anstatt einer Hubbewegung wie im
Ottomotor, eine
Kreisbewegung aus. So kann die freiwerdende Energie direkt in eine
Drehung der Exzenterwelle übertragen werden, auf der die Kolben laufen.
Dabei setzt der Wankelmotor konstruktionsbedingt das doppelte
Verdrängungsvolumen um, als ein vergleichbarer Hubkolbenmotor. Weitere
Vorteile sind neben dem geringen Gewicht des Wankelmotors, die wenigen
drehenden Teile und damit geringen Reibungsverluste. Des weiteren
verfügt dieser über einen sehr vibrationsarmen Motorlauf. So wurde
er ab 1978 in
verschiedenen Generationen des Mazda RX7 als ausschließliche
Motorisierung angeboten und überaus erfolgreich verkauft. In der
vierten RX7 Generation mit der internen Kennung "FD" stieg die
Motorleistung auf bis zu 280 PS (letzte Japan-Version), was dem Fahrzeug zu vehementen
Fahrleistungen verhalf. Mitverantwortlich für diese Leistungsausbeute
war der sequentielle Doppelturbolader. Hier liefert eine kleine Turbine
bereits bei geringen Drehzahlen einigen Ladedruck, was das typische
Turboloch stark minimiert. Bei höheren Motordrehzahlen und damit
Abgasmassenstom, arbeitet die größere Turbine mit und sorgt so nochmals
für einen gewaltigen Vortrieb.
Durch konsequenten Leichtbau vor allem in den Bereichen Fahrwerk,
Räder, Windschutzscheibe, sowie dem leichten Motor, ergab sich ein
recht geringes Leergewicht von ca. 1300 kg. In Verbindung mit dem für
die damalige Zeit guten Luftwiderstandsbeiwertes (CW) von 0,31,
erreichte das Fahrzeug eine überdurchschittlich hohe
Endgeschwindigkeit, sowie hohe Längs- und Querbeschleunigungswerte. Leider
emittiert der Wankelmotor im Vergleich zum Ottomotor deutlich mehr
Schadstoffe. Mit Einführung der Richtlinien 94/12/EG (Euro 2 -
Abgasnorm) im
Jahre 1996, war der RX7 (FD) in Deutschland daher bereits nicht mehr
zulassungsfähig und wurde aus dem Programm genommen. In Japan wurde er
jedoch bis 2002 weiterproduziert und verkauft. Der hohe Einstandspreis
von ca. 80.000 DM ließ die Verkaufszahlen in Deutschland aber von
vornherein recht gering ausfallen. Zur
Ausstattung gehörten: Servolenkung, 5-Gang Schaltgetriebe oder 4-Gang
Automatikgetriebe, Fahrerairbag (ab 1994 auch Beifahrerairbag), ABS,
Torsendifferential, Kimaanlage, Schiebedach, elektrische Fensterheber
und Aluminiumfelgen. Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Firma: (Werbung wg.Verlinkung) Auto Zimmerli (www.auto-zimmerli.ch). Vielen Dank und schöne Grüße in die Schweiz !
|
Der Mazda RX7 (FD) im häufig gewählten Farbton rot
Die dunklen Rückleuchten unterstreichen die sportliche Optik des RX7
Die seitlichen Positionsleuchten verraten, dass es sich hier um ein US-Modell handelt
Auch das Kofferraumvolumen ist für einen Sportwagen üppig |
Die breite Front mit den Klappscheinwerfern wirkt überaus potent und sportlich |
Daten
(Herstellerangaben) | Motor: | 2-Scheiben Wankelmotor, Hubraum: 1308 ccm, Rotorhöhe:
80,0 mm, Rotordurchmesser: 105,0 mm, elektronische
Benzineinspritzung, sequentieller Abgasturbolader mit Ladeluftkühlung | Leistung: | 176 kW/ 239 PS bei 6500 U/min | Leistungsgewicht: | 5,5 kg/ PS | Drehmoment: | 294 Nm bei 5000 U/min (Anm.d.Red.: Die Leistungs- und Drehmomentangaben beinhalten nur die deutsche Auslieferung des Fahrzeugs)
| Antriebskonzept: | Frontmotor, Heckantrieb, 5-Gang Schaltgetriebe, Differentialsperre | Abmessungen: | Länge
x Breite x Höhe: 4296 mm x 1750 mm x 1229 mm
| Tankinhalt: | 76 Liter | Leergewicht: | 1318 kg
| Bauzeitraum: | 1991 - 2002
| Stückzahlen: | 68589 Stk.
|
|
Mängel, Probleme und Schwachstellen
Der
Mazda RX7 (FD) muss als "Wunderwerk" der Technik bezeichnet werden.
Leider aber sind auch "Wunderwerke" nicht ganz
störungsunanfällig. Aufgrund des engen Bauraums kommt es bei allen RX7
(FD) zu thermischen Problemen bei sportlicher Leistungsabfrage.
Insbesondere bei leistungsgesteigerten Fahrzeugen verschärft sich diese
Problematik zusätzlich, weshalb von diesen Fahrzeugen eher abzuraten
ist. Es sei denn, der thermischen Probleme wurde gesondert Rechnung
getragen. Auch der verwendete Startkatalysator ist der
Hitzeabfuhr nicht zuträglich. Ebenso machen die Dichtleisten (Scheitelleisten), welche die Abdichtung zwischen
den verschiedenen durch die Rotationsbewegung der Kolben entstehenden
Kammern gewährleisten, gelegentlich Probleme. Dies kann sich
durch Startprobleme, sowie Leistungsverlust bemerkbar machen und zieht
recht hohe Reparaturkosten nach sich.
Ein weiteres Problem betrifft das Kühlsystem. Hier können die
Abdichtungen zwischen den Brennräumen und den Kühlwasserkanälen mit der
Zeit undicht werden. Offenbar reagieren diese sehr sensibel auf
alterndes oder gar falsches Kühlmittel, weshalb ein regelmäßiger
Wechsel desselbigen mit von Mazda speziell für den RX7 (FD)
zugelassenem Kühlmittel empfohlen wird. Auch der
Kühlmittelausgleichsbehälter zeigt sich den thermischen Belastungen
unter der Motorhaube oftmals nicht gewachsen und wird undicht. Des
weiteren sollten die Wasserschläuche, welche zu den Turboladern
verlaufen, regelmäßig auf Undichtigkeiten überprüft werden. Auch hier
kommt es aufgrund der enormen Hitzeentwicklung zu Schwierigkeiten. Es
empfiehlt sich, diese direkt durch Siliconschläuche zu ersetzen, welche
eine deutlich höhere thermische Stabilität aufweisen.
Die Abgasturbolader selbst können eine hohe Lebensdauer erreichen. Dies
setzt natürlich voraus, dass der Motor vor hohen Belastungen auf
Betriebstemperatur gebracht wird. Aber auch nach hohen
Leistungsabfragen, sollte der Motor noch einige Minuten nachlaufen, um
einen Hitzestau in den Ladern zu vermeiden. Probleme in diesem Bereich
können aber durch defekte und undichte Unterdruckschläuche entstehen.
Auch hier liegt das Problem wieder in der hohen Hitzeentwicklung unter
der Motorhaube, welche die Schläuche schnell aushärten lässt. Ein
Ersatz durch Siliconschläuche kann ebenso dauerhaft Abhilfe
schaffen. Eine weitere Problemstelle betrifft das
Getriebe. Hier neigen insbesondere die Synchronringe des 3. Gangs zu
erhöhtem Verschleiß. Aber auch der 5. Gang kann Probleme mit der
Synchronisation bereiten. Dies zeigt sich unter anderem dadurch, dass
der 5. Gang sich nur unter einem mahlend/schleifenden Geräusch einlegen
lässt. Im Frühstadium kann dem Entstehen dieses Problems durch
die Verwendung eines anderen Getriebeöls (z.B. Fa. Redline Synthetic Oil) vorgebeugt
werden. Ist es bereits zu spät, so hilft nur noch ein Ersatz der
Synchronisation, welche mit erheblichen Kosten verbunden ist. Im Allgemeinen ist zu beachten, dass die Unterhaltskosten für diesen Wagen
sehr hoch sind. Die meissten Ersatzteilpreise rangieren auf
"Ferrari-Niveau" und der Kraftstoffverbrauch dürfte sich im Schnitt bei
ca. 15 Litern einpendeln. Hinzu kommt, dass Wartungs- und
Reparaturarbeiten bei dem Mazda-Händler um die Ecke eher nicht
durchgeführt werden sollten. Denn für die filigrane und komplizierte
Wankel- und Turbotechnik, sind diese Werkstätten meist gar nicht
geschult worden. Deshalb muss der RX7 (FD) - Eigner entweder selbst
Hand anlegen, oder zu einem der wenigen Wankel-Spezialisten in
Deutschland ausweichen.
|
Das RX7 (FD) Cockpit ist fahrerorientiert und gut strukturiert
Das sportliche Gestühl bietet guten Seitenhalt auch für zügig durcheilte Kurven
Wunderwerk der Technik: 2-Scheiben Wankelmotor mit sequentiellem Turbolader und Ladeluftkühlung
|
| Fahrleistungen ermittelt von der Zeitschrift (Werbung wg. Verlinkung) sport auto
| Höchstgeschwindigkeit:
| 266 km/h | Beschleunigung:
| 0-100 km/h: 6,1 sek. 0-160 km/h: 13,6 sek. 0-200 km/h: 24,4 sek.
| Fahrwerk (Herstellerangaben) | Radaufhängung vorne / hinten: | Einzelradaufhängung an doppelten Dreiecksquerlenkern, Schraubenfedern, Stoßdämpfer, Stabilisator/ Einzelradaufhängung an oberen
Dreieckslenkern und unteren Längs- und Querlenkern, Schraubenfedern, Stoßdämpfer, Stabilisator | Rad-/Reifenkombination: vorne / hinten: | 225/50ZR16 auf Aluminiumfelge 8Jx16H2 / 225/50ZR16 auf Aluminiumfelge 8Jx16H2
| Bremsen (Herstellerangaben) | Unterdruckbremskraftverstärker, ABS, Bremsscheiben rundum mit Innenbelüftung, Ø vorne /
hinten: 276 mm / 294 mm, 2-Kolben Bremssättel rundum
| Fahrverhalten (Kurzbetrachtung) ...
Fahrbericht MG TF 160: Fahrwerk/Fahrverhalten - weiter lesen auf FOCUS
Online:
http://www.focus.de/auto/fahrberichte/tid-6292/fahrbericht-mg-tf-160_aid_60794.htm ...
Fahrbericht MG TF 160: Fahrwerk/Fahrverhalten - weiter lesen auf FOCUS
Online:
http://www.focus.de/auto/fahrberichte/tid-6292/fahrbericht-mg-tf-160_aid_60794.htm Die
fahrdynamische Betrachtung offenbart eine sportliche und direkte
Servolenkung, welche hohe Präzision und gute Rückmeldung bietet. Das
Fahrwerk ist sportlich straff, trotzdem aber komfortabel genug für den
Alltag und ermöglicht hohe Kurvengeschwindigkeiten. Der Übergang von Haft- zu Gleitreibung vollzieht sich zuerst
durch eine übersteuernde Hinterachse. Auch die längsdynamischen
Qualitäten des Fahrzeugs sind außergewöhnlich gut. Der Fahrgastraum
heizt sich konstruktionsbedingt sehr schnell und stark auf. Leider kann die
Klimaanlage diesem Umstand nicht vollends Abhilfe schaffen. Der
Motorsound ist im unteren Drehzahlbereich sehr zurückhaltend. In
höheren Bereichen ist er jedoch omnipräsent und dank des
Wankel-Konzeptes sehr außergewöhnlich. |
|
| Fazit und Kaufberatung
Der
Mazda RX7 (FD) ist ein seltener Gast auf deutschen Straßen. Die
geringen Produktionzahlen und der hohe Einstandspreis haben hieran
großen Anteil. Zudem sind im Original belassene Fahrzeuge besonders
rar. Wer sich dennoch diesen Traum erfüllen will, sollte eine gewisse
Leidensfähigkeit mitbringen. Die vielen Problemstellen lassen sich zwar
weitestgehend durch Optimierungslösungen beheben, das dünne Servicenetz
und die hohen Ersatzteilpreise können aber oftmals für Verdruss sorgen.
Das Potential zum Klassiker hat der RX7 (FD) aufgrund seiner Seltenheit
(in Europa) und seiner exklusiven Technik aber allemal. |
| zurück zur Mazda Auswahlliste |
|
| |
| |
| | |
| | |
|